Google ist mit einem Marktanteil von 60% die größte Internetsuchmaschine weltweit – Wettbewerber bringen es auf einen Marktanteil von jeweils unter 10%. Im Bereich Online-Marketing sehen wir einen starken Wachstumstrend. Der Markt für Online-Suchmaschinenmarketing wächst zweistellig, zudem befindet sich der Bereich Display-Werbung für Smartphones oder Tablets weiter im Aufschwung.
Im Bereich der Online-Werbung gehen wir davon aus, dass sich die Werbeausgaben auf Unternehmen wie Google und Facebook konzentrieren werden, da sie zum einen über exklusive Anwendungen und zum anderen über die entsprechenden Einflussbereiche für den erfolgreichen Vertrieb der Online-Werbung verfügen. Bei Google sind es die Erfolgsprodukte wie Gmail, Maps oder der Chrome-Browser, mit denen der Internetgigant die Werbeinhalte an seine Nutzer weitergeben kann. Zudem nutzen die meisten Internetanwender weltweit die Google-Suchmaschine und sind mit dem Umgang mit ihr seit mehreren Jahren vertraut. Die Gewöhnung der Anwender an Googles Suchmaschine führt zu Markteintrittsbarrieren für Wettbewerber.
Kürzlich hat das Unternehmen bekanntgegeben, den Konzern neu strukturieren zu wollen. Dazu wird die Holding Alphabet gegründet, an deren Spitze die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin stehen. Die Suchmaschine Google wird als hundertprozentige Tochter in die Holding eingehen und von dem neuen CEO Sundar Pichai geleitet werden – die beiden Gründer ziehen sich aus operativen Aufgaben zurück. Daneben stehen die übrigen Sparten und Start-ups wie Nest, Fiber, Google X und weitere Venture-Capital-Beteiligungen des Konzerns.
Künftig wird die Finanzberichterstattung der Alphabet-Holding getrennt von der Tochter Google erfolgen. Dies ist in unseren Augen der positivste Aspekt der Restrukturierung, denn der operative Leverage-Effekt dürfte sich in dem neuen Unternehmen so deutlich verbessern. Bislang drücken die Investitionen in Start-ups (Nest, Google X, Fiber) auf die operative Marge. Durch die getrennte Finanzberichterstattung wird die Stärke des Kerngeschäfts Google noch deutlicher herausgestellt.
Wir finden, dass die Restrukturierung für Anleger positiv ist. Nach dem Umbau werden Anleger nach wie vor an denselben Unternehmen beteiligt sein – der Name der Aktie im Portfolio ändert sich allerdings von Google auf Alphabet. Der Konzernumbau wird noch in diesem Jahr stattfinden. Unser Wide Moat Rating (großer Wettbewerbsvorsprung) bleibt weiterhin bestehen. Der Konzernumbau beeinflusst unsere Fair-Value-Schätzung vorerst nicht und wir belassen sie bei 715 US-Dollar. Nach Börsenschluss am 13. August kosteten Google-Aktien 686,51 US-Dollar.