Weniger Gold für mehr Performance

Im zweiten Quartal hatten Anleger vor allem heimische Index-Aktienprodukte auf dem Radar. Gold ist dagegen out. Und Euroland-ETFs in --- zumindest ein bisschen. Ranking der beliebtesten ETFs auf morningstar.ch im zweiten Quartal.   

Ali Masarwah 30.07.2015
Facebook Twitter LinkedIn

Gold ist out, Euro-Aktien sind in – zumindest ein bisschen. Ein Blick auf die beliebtesten ETFs auf morningstar.ch im zweiten Quartal zeigt, dass bei Anlegern in der Schweiz in erster Linie Kontinuität angesagt war. Wir blicken alle drei Monate auf unsere Statistiken, die uns zeigen, welche Indexprodukte Sie, liebe Leserinnen und Leser, besonders interessiert haben. Heute schauen wir nach, welche ETF-Namen oder ISINs Sie in die Suchmaske unserer Website im ersten Quartal besonders häufig eingetippt haben. Die untere Liste liefert einen Überblick über die ETFs im Fokus auf morningstar.ch zwischen Anfang April und Ende Juni. Sie ist nach den am häufigsten angeklickten ETFs sortiert. Neben dem Namen und der ISIN der ETFs findet sich -- sofern vorhanden -- das jeweilige Morningstar Sterne-Rating.

Abgerundet wird die Tabelle von der Performance der ETFs im Fokus in diesem Jahr per Ende Juni. Dabei haben wir auch die relative Performance gegenüber der Vergleichsgruppe aufgeführt. Ein positiver Wert in der Spalte „Performance vs. Peergroup“ impliziert, dass der ETF die - in der Regel aktiv verwalteten - Produkte der Vergleichsgruppe hinter sich gelassen hat, ein negativer Wert zeigt eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung auf. Das Morningstar Sterne-Rating gibt Aufschluss darüber, wie sich Indexfonds gegenüber der aktiven Konkurrenz geschlagen haben.

Tabelle: Die am häufigsten gesuchten ETFs auf morningstar.ch im zweiten Quartal 

 

Unsere Tabelle zeigt zum Juni-Ultimo wenig Veränderung gegenüber dem Vorquartal. Nach wie vor stehen Aktien-ETF mit Fokus auf Schweizer Standardwerte im Fokus der Investoren. Die in Deutschland beliebten Dividenden-ETFs auf globale Indizes finden nach wie vor in diesem Jahr keinen Eingang in die Top 10-Tabelle der beliebtesten ETFs. Das Dividenden-Thema reduziert sich auf unserer Schweizer Website auf den iShares Swiss Dividend, der unverändert auf Platz drei unseres Rankings ausharrt.

Unverändert im Vordergrund stehen ETFs auf den Standardwerte-Index SMI. Dabei bleibt der UBS ETF (CH) – SMI auf Platz eins des Rankings, und der iShares SMI (CH) belegt wie auch im Vorquartal Platz vier. Auch der UBS ETF SPI deckt den gesamten Schweizer Aktienmarkt ab. Er umfasst derzeit 207 Aktien und ist damit deutlich breiter aufgestellt als SMI.

Ein Neuling in unserem Ranking ist der UBS ETF SLI. Der SLI ist insofern auf die Bedürfnisse der aktiven Asset Manager optimiert, als er für die grössten vier Unternehmen einen Cap von 9% aufweist. (Für alle anderen Aktien gilt die Grenze von 4,5%. Das Gewicht der grossen vier Werte Novartis, Nestle, Roche und UBS ist entsprechend auf deutlich unter 40% begrenzt, während diese Aktien im SMI (den ETFs im Gegensatz zu aktiven Anlagefonds 1:1 abbilden können) knapp 70% und im SPI rund 55% ausmachen.

Neue Nuancen im Anlegerverhalten lassen sich in zweierlei Hinsicht ausmachen: Gold-ETFs ziehen --- aus naheliegenden Gründen --- in diesen Tagen deutlich weniger Aufmerksamkeit auf sich. Der lange Zeit sehr beliebte ZKB Gold ETF spielt heute keine Rolle mehr in unserem Ranking. Demgegenüber rücken Euro-Aktien-ETFs etwas mehr in den Fokus.

Neu aufgerückt ist der UBS ETF MSCI EMU hedged to CHF UCITS ETF. Wie aus dem Namen hervorgeht, neigen Schweizer Anleger offenbar dazu, Währungsrisiken als schlechte Risiken anzusehen. Wer heute auf währungsgesicherte Produkte zurückgreift, will auf Nummer sicher gehen – oder er hat ein anderes Szenario im Sinn, als es derzeit am Markt oft „gespielt“ wird, nämlich eine weitere Abschwächung der Gemeinschaftswährung gegenüber den anderen Leitwährungen der Welt. 

 

Facebook Twitter LinkedIn

Über den Autor

Ali Masarwah

Ali Masarwah  Ali Masarwah war von 2011 bis Frühjahr 2021 als Chefredakteur für die deutschsprachigen Anleger Websites von Morningstar verantwortlich