Die Manipulation an den Devisenmärkten kommt Banken teuer zu stehen. Die Strafe von insgesamt 5,6 Mrd. USD, die gegen Barclays, Citigroup, JPMorgan Chase, Royal Bank of Scotland, Bank of America und UBS verhängt wurde, deckte sich allerdings mit unseren Erwartungen -- oder liegt sogar etwas darunter. Unsere Fair-Value-Schätzungen sowie unsere Einschätzung zur Wettbewerbsituation der betroffenen Banken werden dadurch nicht beeinflusst. Die Einigung betrifft übrigens nicht HSBC und Deutsche Bank, bei denen die Untersuchungen noch andauern.
Wir erwarten, dass globale Banken in Zukunft unverändert starken Gegenwind spüren und sich die operativen Kosten entsprechend langfristig auf einem hohen Niveau bewegen werden. Angesichts der Stellung als systemrelevante Bank und aufgrund der jüngsten Verfehlungen werden die Regulierungsbehörden JPMorgan Chase voraussichtlich noch auf Jahre mit Argusaugen überwachen. Potenzielle Risiken und die Kosten – siehe die Spekulationen des „Wals von London“ -- sind ebenfalls schwer zu taxieren.
Doch es gibt auch positive Nachrichten. Wir sind davon überzeugt, dass die Bank ihren Aktionären in den nächsten zehn Jahren einen Wertzuwachs bescheren wird. Die Kunden halten dem Institut ungeachtet der jüngsten Turbulenzen die Treue. JPMorgan Chase erwirtschaftet mehr als 5 Mrd. USD pro Quartal. Das weitverzweigte Filial- und Geldautomatennetz und der herausragende Kundenservice beflügeln das Einlagengeschäft und ermöglichen Skaleneffekte. Zudem treiben Investment Banking und Vermögensverwaltung die Umsätze in die Höhe. Sobald es wieder rund läuft, dürfte der Gewinn in die Höhe schießen.
Aktuell liegt der Kurs der JPMorgan Chase-Aktie mit 66,08 USD (Schlusskurs vom 1.6.) über unserer Fair Value Schätzung von 62 USD.