Wenn die Kosten zu hoch sind und das Risikoprofil unbefriedigend, dann hilft auch eine formidable Investmentkompetenz nicht weiter. Das ist eine Erkenntnis aus den neuen Morningstar Analyst Ratings für Fonds mit Vertriebszulassung in Österreich in der Woche bis 6. März (hier gelangen Sie zur Übersicht) Unsere Fondsanalysten haben in der vergangenen Woche zwei Bond-Fonds der Generali Investments abgestuft. Der Generali IS Euro Corporate Bonds und der Kurzläufer Generali IS Short Term Euro Corporate Bonds weisen nunmehr beide das Morningstar Analyst Rating „Negative“ auf.
Beide Fonds weisen zu hohe Kosten für diesen Ansatz auf, der durch einen begrenzten Tracking Error gekennzeichnet ist - beide Fonds zeichnen sich durch eine Benchmark-konforme Durationsstrategie aus. Aktiv ist das erfahrene 12-köpfige Team dagegen auf der Kredit-Seite. Auch Fondsmanager Fabrizio Viola, der beide Fonds seit 2010 verantwortet, ist auf Unternehmensanleihen spezialisiert. Die risikoadjustierte Rendite war in den vergangenen Jahren indes enttäuschend, was auch an den hohen Kosten liegt. Für Anleger gibt es bessere Alternativen, um in Euro-Unternehmensanleihen zu investieren, lautet das Fazit unserer Fondsanalysten.
Zu viel Fluktuation bei SKAGEN
Anders ist der Fall beim SKAGEN Global gelagert, der von "Silver" auf "Bronze" herunterstuft wurde und dabei nur knapp dem noch tieferen Rating "Neutral" entgangen ist. Dieser Fonds zählt zu den günstigeren Produkten am Markt und weicht in erheblichem Masse von der Benchmark ab. Das Problem bei dem langjährigen Favoriten liegt nicht in der kurzfristig schwachen Performance (zu viel Russland, zu wenig USA in 2014), sondern an der hohen Managerfluktuation in den vergangenen Jahren. Seitdem Manager Filip Weintraub 2010 SKAGEN verliess sah das Team fünf weitere Abgänge. Nur aufgrund der Stärke des Value-Prozesses hält der Fonds noch das Rating "Bronze".
Dass der Standard Life Investments European Smaller Companies von „Bronze” auf „Neutral” abgestuft wurde, liegt auch an einem Managementwechsel. Der frühere Fondsmanager Ken Nicholson wurde von Andrew Paisley abgelöst. Paisley hat zwar gut 15 Jahre Investmenterfahrung mit Nebenwertefonds, dennoch ist die Verwaltung eines Portfolios wie dieses für ihn eine neue Herausforderung. Unsere Analysten möchten daher erst sehen, ob er den bisherigen Investmentansatz weiter erfolgreich umsetzen kann.
Ansatz von Thomas Schüssler ist langfristig angelegt
Bestätigt wurden indes die positiven Ratings von zwei Fonds der Deutsche Asset und Wealth Management. Das Morningstar Analyst Rating „Silver“ wurde für den DWS Top Dividende ebenso bestätigt wie das „Bronze“ Rating des DWS Global Growth. Der von Thomas Schüssler verwaltete Top Dividende investiert weltweit in dividendenstarke Unternehmen. Unsere Analysten sind weiterhin vom langfristig angelegten Investmentansatz überzeugt, der insbesondere in fallenden Märkten seine Stärke zeigt. Kurzfristig kann der Fonds allerdings hinter der Vergleichsgruppe liegen. Das Risiko war bisher unterdurchschnittlich.
Der DWS Global Growth überzeugt Dank der Konsistenz des Managements und den umfangreichen Reseach-Ressourcen. Bei der Aktienauswahl setzt der Fonds auf etablierte Wachstumstitel, sowie Unternehmen mit aussichtsreichen Wachstumschancen in Schwellenmärkten. Trotz kurzfristiger Rückschläge sind unsere Analysten nach wie vor der Überzeugung, dass der Investmentansatz auf längere Sicht erfolgreich bleibt.
Fidelity-Fonds für US-Hochzinspapiere
Die Rating-Runde der Vorwoche umfasst auch die Einschätzung zu einem weiteren Bond-Fonds. Anleger, die auf hochverzinsliche US-Hochzinsanleihen setzen wollen, finden im Fidelity US High Yield Fund ein entsprechendes, solide verwaltetes Produkt. Das Rating bleibt bei „Bronze“. Der Investmentansatz hat seit 2003 eine Rendite von 6,7% (in US-Dollar gerechnet) jährlich eingebracht und er liegt über dem Durchschnitt seiner Morningstar-Vergleichskategorie (5,9% p.a.). Allerdings liegt der Fonds auf lange Sicht hinter seiner Benchmark, und die Kostenstruktur ist Durchschnittlich, was gegen eine Aufstufung spricht.