"Die Risikoprämien für Schwellenländer-Aktien werden auch in diesem Jahr hoch bleiben", glaubt Knut Harald Nilsson. Er ist Portfoliomanager bei der Norwegischen Gesellschaft SKAGEN, die vor allem für den Schwelllenländer-Aktienfonds SKAGEN Kon-Tiki bekannt ist. Aufgrund der langjährig hervorragenden Management-Leistung erhielt J. Kristoffer C. Stensrud und Team Team den Preis "Morningstar Fund Manager of the Year: Global Equity".
Doch hohe Risiken sind kein Problem für das Team um J. Kristoffer C. Stensrud. Und das nicht nur wegen der ohnehin risikofreudigen Strategie, die Investoren starke Nerven abverlangt. "Wir sind flexibel bei der Wahrnehmung unseres Mandates", so Nilsson weiter. Aktuell sieht das SKAGEN-Team Chancen in der europäischen Schifffahrtsindustrie - eine Branche, die in den vergangenen Jahren stark unter Überkapazitäten gelitten hat. "Wir kaufen Unternehmen, die von Investoren vernachlässigt sind und deshalb starke Unterbewertungen aufweisen, allerdings kaufen wir keine Insolvenzkandidaten", fügte der Ko-Fondsmanager an Rande der großen europäischen Morningstar-Konferenz hinzu.
Dass Samsung zu den Top-Werten im SKAGEN Kon-Tiki zählt, mag auf den ersten Blick als arg konventionelles Investment anmuten. Auf den zweiten Blick zeigt sich freilich, dass es hier nicht um eine alltägliche Wette handelt. Denn SKAGEN hält die Samsung-Vorzugsaktien, nicht die gängigeren (und liquideren) Stämme. Die logische Erklärung: "Finanzinvestoren haben bei Samsumg ohnehin keine Einflussmöglichkeiten, sodass ein Investment in die stimmberechtigten Anteile keine Vorteile bringt, zudem weisen die Vorzüge höhere Dividenden und Bewertungsabschläge auf. Da wir Langfristinvestoren sind, ist die Liquidität von sekundärer Bedeutung", führt Nilsson aus. Zu den weiteren Holdings zählen Citigroup, Tyco, Nordea, AIG, Renault, Akzo Nobel und Microsoft. "Emerging" wird es erst danach: Die russische Gazprom hat das Team zuletzt aufgestockt.
Stensrud zählt zu den Veteranen im Asset Management. 2013 war für ihn wieder ein herausragendes Jahr: Er schlug die Konkurrenz um 10,6 Prozentpunkte (auf Euro-Basis). Aber auch wenn das vergangene Jahr außergewöhnlich gut lief - Stensrud übertrifft seine Messlatte nicht zum ersten Mal. In den vergangenen 20 Jahren schnitt er insgesamt 19 mal besser ab als seine Benchmark. Stensrud verantwortet den Skagen Kon-Tiki Fonds seit dessen Auflegung im Jahr 2002. Unter seiner Führung konnte der Fonds in den vergangenen zehn Jahren seine engsten Konkurrenten im Kampf um die beste Rendite um mehr als einen Prozentpunkt p.a. hinter sich lassen. Positiv werten wir zudem, dass Stensrud selbst im Fonds investiert ist, wodurch er auf derselben Seite wie seine Anleger steht.
Der Fonds wird von einem außergewöhnlich starken Team verwaltet, dem neben Stensrud vier Co-Manager angehören. Zusätzlich kann auf weitere Fondsmanager bei SKAGEN zurückgegriffen werden. Die Fondsmanager von Kon-Tiki unterliegen – wie bei der Fondsgesellschaft üblich – sehr wenigen Einschränkungen. Eine der wichtigsten Bedingungen ist aber, dass mindestens 50% des Fondsvermögens in Schwellenländer investiert werden. Vor dem Hintergrund ihres opportunistischen und antizyklischen Ansatzes suchen die Fondsmanager nach unterbewerteten Aktien, wodurch sie häufig in wenig beachtete Papiere investieren. Gleichzeitig können sie aber auch in Aktienmärkte der Industrienationen investieren. Diese Möglichkeit nehmen die Fondsmanager auch wahr, ihr Schwerpunkt liegt jedoch klar auf Unternehmen aus den Schwellenländern.
Im vergangenen Jahr verdankte der Fonds seine überdurchschnittliche Entwicklung vor allem Aktien aus Südkorea und China. Dieser Investmentansatz birgt nicht zu verachtende Risiken, aber man kann sich nur schwer vorstellen dass ein Manager ihn besser im Griff gehabt haben könnte als Stensrud in den vergangenen Jahren.