Die Morningstar Awards sind traditionell der Höhepunkt der alljährlichen Fondsmesse in Zürich. Am Mittwoch, dem 5. Februar 2014, wurden die besten Anlagefonds und Fondsanbieter am Schweizer Markt prämiert. Neben den besten Fondshäusern (lesen Sie hier weiter) wurden bei den Morningstar Category Awards herausragende Leistungen auf Einzelfondsebene ausgezeichnet. Gewonnen haben in diesem Jahr folgende Anlagefonds. Neben der Fondsgesellschaft und dem Fondsnamen finden Sie in der rechten Spalte der Tabelle - soweit vorhanden - das qualitative Morningstar Analyst Rating sowie das Sterne-Rating. Unterhalb der Tabelle lesen Sie noch aktuelle Steckbriefe zu den jeweiligen Kategorie-Gewinnern:
Tabelle: Die Morningstar Category Awards Schweiz 2014
First State Asia Pacific Sustainability:
Der Sieger des Awards “Best Asia-Pacific Equity Fund” liefert nicht nur seit Jahren gegenüber den Vergleichsfonds einen Mehrertrag, sondern übertraf seit 2010 auch in jedem Jahr den Index MSCI AC Asia Pacific ex Japan. Der Nachhaltigkeitsfonds ist mit dem Morningstar Analyst Rating ‘Silver’ ausgezeichnet und geniesst damit eine hohe Wertschätzung unserer Fondsanalysten. Der Fonds wird gemanagt durch ein sehr erfahrenes Asien-/Emerging-Markets-Team. Lead Manager ist David Gait. Der Fokus des Investmentansatzes auf Qualitätsaktien mit zusätzlicher Nachhaltigkeitsorientierung hat sich langfristig ausgezahlt. Der Fonds ist zudem einer der risikoärmeren Fonds der Vergleichsgruppe Asien-Pazifik ex Japan.
Standard Life SICAV Euro Smaller Companies:
Der Sieger der Kategorie “Europäische Nebenwerte“ erlaubte sich nur im Jahr 2012 einen kleineren Ausrutscher – er lag seinerzeit 1,0% unterhalb der Kategorie Aktien Europa Nebenwerte, was Anleger allerdings angesichts einer Performance von 22,3 % locker verschmerzen konnten. Im vergangenen Jahr lag der Fonds dann 12,2 Prozentpunkte vor dem MSCI Europe Small Cap Index. Der Fonds hält das Morningstar Analyst Rating ‘Bronze’. Er wird gesteuert durch Ken Nicholson und seinem kleinen aber erfahrenen Team von Nebenwertespezialisten. Der Fokus liegt auf detaillierter Titelanalyse und engen Unternehmenskontakten. Der Fonds war – nicht unbedingt typisch für die Kategorie - in verschiedenen Marktphasen erfolgreich – inklusive 2008, als er die Verluste begrenzen konnte.
Templeton Global Total Return:
Der Sieger in der Kategorie Global Bonds ist mit einem Fondsvermögen von knapp 40 Milliarden US-Dollar ein Dickschiff unter den Wertpapierfonds in Europa. Er hält das Morningstar Analyst Rating ‘Bronze’. Fondsmanager ist Michael Hasenstab, der über ein umfangreiches Bond-Analytiker-Team verfügt. Sie verfolgen eine fundierte globale Obligationenstrategie und setzen dabei seit Jahren in substanziellem Umfang auch auf Schwellenländer-Obligationen. Auch wenn sich der Fonds zu Jahresanfang einen Ausrutscher erlaubt hat und den ersten Monat des Jahres eingedenk der Turbulenzen in den Schwellenländern mit einem Minus beendet hat, ist seine Performance-Bilanz der letzten Jahre beeindruckend. Die flexible Ausnutzung des gesamten Obligationenspektrums hat auch im Jahr 2013 relativ gute Erfolge gezeigt, zumal der Fonds für Schweizer Anleger – im Gegensatz zu den meisten anderen globalen Bond-Fonds – mit einem (leichten) Plus beenden konnte.
Templeton Emerging Markets Bond:
Der Sieger der Kategorie Schwellenländer-Obligationenfonds hält das Morningstar Analyst Rating ‘Silver’. Wie auch das grosse Schwesterprodukt wird der Fonds von Michael Hasenstab verantwortet, der auch hier auf ein umfangreiches Research-Team bauen kann. Die Strategie zeichnet sich durch eine umfassende fundamentale Analyse aus. Der flexible Ansatz sieht auch die Einbeziehung lokaler Währungen und Corporate Bonds vor. Dies bewahrte den 2010 aufgelegten Fonds zwar nicht vor Verlusten im vergangenen Jahr; diese fielen allerdings mit einem Minus von 3,4% um 4,7 Prozentpunkte niedriger als beim Durchschnitt der Vergleichsfonds aus.
Der Gewinner der prestigeträchtigen Kategorie Aktien Weltweit ist mit Blick auf das Fondsvermögen von knapp 150 Millionen Euro kein Schwergewicht, in Bezug auf seine Renditestärke allerdings schon. Seit 2011 konnte er in jedem Jahr den Index MSCI World übertreffen, den Durchschnitt der Kategorie Aktien weltweit Standardwerte Blend sowieso. Der Fonds hält das Morningstar Analyst Rating ‘Bronze’. Das Management übernimmt die Tochtergesellschaft Robeco Boston Partners; Fondsmanager ist Christopher Hart. Die Strategie zeichnet sich durch eine detaillierte Unternehmensanalyse aus. Fondsmanager Hart wird dabei von einem umfangreichen und stabilen Team unterstützt. Der Fonds erzielte gute Ergebnisse in verschiedenen Regionen, Sektoren und Marktphasen.
First State Global Emerging Markets:
Nicht umsonst zählt der Sieger der Kategorie Aktien Schwellenländer zu einem Favoriten unserer Fondsanalysten. Seine Stärke liegt im Risikomanagement, was in Momentum-Märkten zwar unterdurchschnittliche Renditen zur Folge haben kann, in turbulenten Phasen die Verluste indes begrenzt. Diese Stärke spielte der mit dem Morningstar Analyst Rating ‘Gold’ ausgezeichnete Fonds auch 2013 aus, als ihm das Kunststück gelang, nur ein leichtes Minus von 0,5% zu erzielen – er lag damit 3,7 Prozentpunkte über dem Kategoriedurchschnitt und sogar 4,9 Prozentpunkte über dem MSCI Emerging Markets Index. Der Fonds wird von einem erfahrenen Emerging-Markets-Teams verantwortet, das unter der Leitung von Fondsmanager Jonathan Asante steht. Der Qualitätsfokus macht sich vor allem langfristig in unterschiedlichen Marktumfeldern bezahlt.
LO Funds II - Swiss Franc Credit Bond (Foreign) M A:
Der Gewinner der Kategorie CHF Bond ist auf Unternehmensobligationen konzentriert. Der von Yannik Zufferey verantwortete Fonds verfügt über fünf Morningstar Sterne. Er zeichnet sich durch ein durchschnittliches Risiko aus, der Ertrag ist im Vergleich zu den Peer-Group-Fonds hoch. Auch wenn der Lombard-Odier-Fonds mit Blick auf Schweizer Anleger währungsseitig gesichert ist, kommt sein Portfolio sehr global daher. Unter den Favoriten finden sich Papiere der niederländischen Robobank, der Royal Bank of Scotland und der deutschen RWE. Angesichts der niedrigen Zinsen ist das Portfolio schwerpunktmässig im Rating-Bereich „BBB“ unterwegs, wo knapp 60% der Fondsgelder investiert sind, „A“-Papiere folgen mit 31%. Das Zinsrisiko ist wegen der Konzentration auf kürzere und mittlere Laufzeiten eher unterdurchschnittlich.
BlackRock Global Funds – Swiss Small & Mid Cap Opportunities A2:
Der Sieger der Kategorie Schweizer Nebenwerte ist mit einem Vermögen von gut 760 Millionen CHF kein Leichtgewicht. Diese gilt auch auf die Performance, die langfristig überdurchschnittlich ausfällt. Das Risiko liegt dagegen im Durchschnitt der Nebenwerte-Fonds. Seit 2011 konnte der vom US-Vermögensverwalter BlackRock 2008 aufgelegte Fonds in jedem Jahr Schweizer Nebenwertefonds übertreffen, gegenüber der Kategorie-Benchmark, MSCI Switzerland Small Cap, lag er nur im vergangenen Jahr leicht hinten. Verantwortet wird der Fonds von Anbeginn durch David Tovey. Seinen Schwerpunkt findet er bei mittelgrossen Wachstumsaktien. Zu den Favoriten des Fondsmanagers zählen Lindt&Sprüngli und Clariant, die zuletzt aufgestockt wurden, sowie Sika und Baloise Holding.
BlackRock Strategic Funds European Opportunities Extension Fund A2:
Der mit 145 Millionen Euro eher kleine Fonds zählt zu den besten europäischen Aktienfonds. Er investiert zwar schwerpunktmässig in Large Caps, kann aber auch Nebenwerte beimischen, was ihm die Zuordnung in die Morningstar Kategorie Aktien Europe Flex Cap brachte. Der Fonds zählt mit fünf Morningstar Sternen zu den 10% besten Fonds seiner Klasse. Das zeigt sich in der beständigen Outperformance gegenüber Vergleichsgruppe seit 2011. Er schnitt seit 2008 mit Ausnahme des Jahres 2011 konstant besser ab als der MSCI Europe Index. David Tovey verantwortet den Fonds seit Auflage im August 2007.
T.Rowe Price US Blue-Chip Equity Fund – Class A:
Der Sieger in der Kategorie Aktien USA Standardwerte ist ein klassischer Wachstumsfonds. Er konzentriert sich auf grosse und sehr grosse Unternehmen, die ein überdurchschnittliches Wachstum aufweisen. Das führt ihn zu „Klassikern“ wie Google und Amazon, den zwei Top-Positionen, die gesamt knapp 12 % des Fondsvermögens auf sich vereinen. Ansonsten streut der Fonds breit auf gut 130 Titel. Er verfügt über ein Vier-Sterne-Rating. Sowohl das Risiko als auch die Rendite sind überdurchschnittlich hoch im Vergleich zu dem Durchschnitt der Fonds seiner Kategorie. Dabei gelang dem 2003 aufgelegten Fonds seit 2008 das Kunststück, in jedem Kalenderjahr seinen Kategoriedurchschnitt zu übertreffen.
Swisscanto (CH) Portfolio Fund Valca:
Der Sieger der Kategorie Mischfonds Schweiz zeichnet sich durch eine aktienorientierte Anlagestrategie aus. In den vergangenen drei Jahren hatte das Fondsmanagement um Dieter Galli den richtigen Riecher und erhöhte die Aktienquote, was der Performance deutlich geholfen hat. Per Ende Dezember 2013 war der Fonds zu gut 70% in Aktien investiert, 25% waren in Obligationen angelegt, von denen allerdings nur 9% von Schweizer Emittenten stammen. Mit insgesamt vier Sternen zählt der Fonds zu den besseren seiner Kategorie. Auch wenn das Swisscanto-Produkt weltweit anlegt, sind stets mindestens 60% seines Fondsvermögens in heimische Unternehmen bzw. in auf CHF lautende Obligationen investiert.
Valiant Swiss Equities SPI Index Plus:
Der Sieger der Kategorie Aktien Standardwerte Schweiz erinnert daran, dass in Zeiten der ETF-Hype auch andere quantitative Fonds, die eine Indexnähe zum Anlageziel haben, sehr gute Ergebnisse erzielen können. Dieser von Lombard Odier für die Berner Valiant Bank aufgelegte Fonds hat das Ziel, mit einem vergleichsweise tiefen Tracking Error eine moderate und möglichst gleichmässige Überrendite gegenüber dem Index SPI zu erreichen. Es handelt sich also um einen so genannten Enhanced-Indexing-Ansatz. Mithilfe eines bewertungsorientierten Modells werden die Ertragspotenziale der Einzeltitel des SPI geschätzt und entsprechend gewichtet. Seit Lancierung im Jahr 2010 hat diese Anteilsklasse des Fonds in jedem Kalenderjahr den Durchschnitt der Vergleichsgruppe Aktien Schweiz Standardwerte übertroffen. Angesichts der Indexnähe überrascht nicht, dass die „grossen Drei“ des Schweizer Gesamtmarkts, Nestlé, Roche und Novartis rund 50% der Fondsgelder auf sich vereinen.