Die Website von Morningstar richtet sich an Anleger in der Schweiz. Unser Research sucht seinesgleichen mit Blick auf Tiefenschärfe und Neutralität und wird von unseren Lesern stark frequentiert - im Schnitt gut 100.000 mal monatlich. Nachzuschlagen gibt es bei uns viel: Wie sieht das Rendite-Risiko-Profil eines Fonds aus? Was sind die Top-Holdings und welche Veränderungen gab es zuletzt? Wie schlägt sich der Anlagefonds gegenüber seiner Vergleichsgruppe? Alle diese Informationen finden Investoren auf morningstar.ch.
Wir wollten wissen, was Sie, liebe Leserinnen und Leser, besonders interessiert und haben nachgeschaut, welche Fonds bei Ihnen im dritten Quartal 2013 oben auf der Agenda standen. Welche Fondsnamen bzw. Fondskennnummern (ISIN) wurden zwischen Juli und September in die Suchmaske unserer Website bzw. über die üblichen Suchmaschinen besonders häufig eingetippt?
Die untere Liste liefert einen Überblick über die Fonds im Fokus auf morningstar.ch. Sie ist nach den am häufigsten angeklickten Fonds sortiert. Neben dem Namen und der ISIN der Fonds finden sich - falls vorhanden - das Ergebnis des qualitativen Morningstar Analyst Rating (lesen Sie hier mehr zun unseren Morningstar Analyst Ratings). Zusätzlich haben wir die Performance dieser Fonds gegenüber der Fonds-Vergleichsgruppe und dem Index in den ersten neun Monaten dieses Jahres aufgeführt. Ein positiver Wert in den Spalten "Performance vs Peergroup" und "Performance vs Index" würde beispielsweise andeuten, dass der Fonds Vergleichsgruppe und Index hinter sich gelassen hat, ein negativer Wert zeigt eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung auf.
Tabelle: Die am häufigsten angeklickten Fonds auf morningstar.ch im dritten Quartal 2013
Unsere Tabelle spiegelt einen wichtigen Trend am Schweizer Fondsmarkt wider: Die starke Nachfrage nach Anlagefonds für heimische Wertpapiere. Fünf der zehn Top-Fonds auf morningstar.ch sind Produkte, die in Aktien und Obligationen aus der Schweiz anlegen. Positiv formuliert hält man sich also an das, was man kennt (bzw. zu kennen glaubt), nüchtern ausgedrückt scheint der so genannte Home Bias bei Schweizer Investoren stark ausgeprägt zu sein!
An erster Stelle findet sich der PostFinance Fonds 1 Bond. Er wurde von unseren Lesern am häufigsten von Juli bis September angeklickt. In den vergangenen neun Monaten verlor der Fonds gegenüber der Konkurrenz an Boden und erbrachte auch absolute eine negative Performance. Der Fonds hat kein Morningstar Analyst Rating. Mit drei Morningstar-Sternen liegt er mit Blick auf sein Rendite-Risiko-Profil im Durchschnitt der Schweizer Obligationenfonds.
Der Home Bias scheint bei Schweizer Investoren besonders stark ausgeprägt zu sein.
Auf der Aktienseite standen Schweizer Unternehmen im Mittelpunkt - gerne auch solche mit überdurchschnittlichen Ausschüttungen. Der UBS (CH) Equity Fund - Swiss High Dividend investiert jedenfalls schwerpunktmäßig in eidgenössische Hochdividendentitel. Die Underperformance des Fonds, der aufgrund seiner geringen Historie auch über kein Sterne-Rating verfügt, sollte Investoren allerdings daran erinnern, dass auch bei ausschüttungsstarken Fonds der Total Return nicht vernächlässigt werden sollte.
Deutlich besser schlug sich der PostFinance Fonds Suisse, der über vier Sterne verfügt und somit zu den besseren Anlagefonds für Schweizer Blue Chips zählt. Er konnte seit 2011 in jedem Jahr (wie auch in den ersten neun Monaten dieses Jahres) seine Peergroup hinter sich lassen.
Eine starke eidgenössische Komponente weist auch der JPMorgan Funds Global Healthcare auf: Mit Roche und Novartis befinden sich zwei Schweizer Schwergewichte im Fonds-Portfolio.
Im Fokus der Benutzer von morningstar.ch sind auch Allocation-Fonds, die gemischt in Aktien und Obligationen anlegen. Dabei waren vor allem die ausgewogenen UBS (CH) Suisse - 45 und der PostFinance Pension 45 gefragt. Während der UBS-Fonds über ein Drei-Sterne-Rating verfügt, weist der PostFinance-Fonds fünf Sterne auf und gehört damit zu den besten 10% der Anlagefonds seiner Kategorie. Was Anleger in heimische Papiere freilich beachten sollten: Schweizer Bonds werfen extrem magere Renditen ab, und Schweizer Aktien sind mit die teuersten Titel in Europa. Wer also heute seinem Home Bias nachgibt, geht bestenfalls das Risiko ein, nicht nennenswerte Renditen zu vereinnahmen - schlimmstenfalls drohen empfindliche Kursrückschläge!
Ein antizyklischer Call auf Emerging Markets?
Doch es gibt auch Ausreisser: Setzt man voraus, dass viele Leser auf die Fonds schauen, in die sie auch investiert sind, kann das Interesse am Aberdeen Global Emerging Markets Equity Fund als Ausdruck eines antizyklischen Vorgehens gewertet werden: Anleger in Europa verkaufen seit Juli dieses Jahres Schwellenländer-Aktien in grossem Stil, und auch die Performance der Wachstumsregionen ist in diesem Jahr schwach. Auch wenn wir nicht wissen, wann Emerging-Markets-Aktien ihre Underperformance abbauen werden, sind die Unternehmen aus den Schwellenländern deutlich günstiger bewertet als Aktien aus den Industrienationen.